3 Darsteller, 2 Musiker, 1 Techniker

Raum: 15 x 10 m - keine Bestuhlung

Aufführungsdauer: ca. 0:50 h

 

Premiere: 15.09.2017 – eine Auftragsproduktion im Rahmen des Beethovenfest Bonn,  Raum „Genf“, World Conference Center Bonn

Swiss-Premiere: 14.01.2018,

Théâtre du Crochetan, Monthey (CH)

 

In Koproduktion mit: Théâtre du Crochetan Monthey, Ringlokschuppen Ruhr Mülheim, Theater im Ballsaal

 

Gefördert durch: Kunststiftung NRW, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Bundesstadt Bonn, Théâtre-ProVS, Le Conseil de la Culture Etat du Valais, La Loterie Romande

 

Von und Mit: Álvaro Esteban, Werner Nigg,  Daniel Morales • Bewegungsrecherche: Fa-Hsuan Chen, András Déri, Martina De Dominicis, Greta Salgado, Susanne S chneider, Marie Viennot • Live-Elektronik, Komposition: Jörg Ritzenhoff auf Grundlage von Ludwig van Beethovens Trio op. 70 Nr. 1 für Klavier, Geige und Violoncello „Geistertrio“ •Choreografie: Rafaële Giovanola • Klavier: Beatrice Berrut

• Lichtdesign: Tobias Heide • Kostüme: Annika Ley • Beratung: Lichtdesign, Raum: Boris Kahnert • Choreographische Assistenz: Leonardo Rodrigues • Dramaturgie: Rainald Endraß • Management: Mechtild Tellmann • Fotos: Klaus Fröhlich

Video trailer: Michael Maurissens/ Carré Blanc Productions 

über GHOST TRIO A – CORPS FURTIFS

 

Präsenz und Absenz, Leerstellen und Zwischenwelten! GHOST TRIO A – CORPS FURTIFS  komponiert auf Grundlage von Beethovens Klaviertrio D-Dur, dem sogenannten „Geistertrio“, ist ein Konzert mit Performern. Inspiriert von Samuel Becketts „Ghost Trio“, einem späten Fernsehspiel des Autors, nähern sich die Tänzer dem Unaussprechlichen an und setzten dabei ihre Körper schonungslos als Medium ein. 

Als Geister der Vergangenheit sind Beethoven und Beckett zwar geladene Gäste, doch sie erscheinen neu interpretiert als Fragment von Erinnerungen. So ist etwa vom Trio nur die Pianistin im Raum sichtbar. Die Streicher bleiben in ihrer Zwischenwelt – nicht sichtbar, aber präsent.

 

PRESSESTIMMEN IN AUSZÜGEN 

  

Wieder ein spannendes Spiel mit der Wahrnehmung, was häufig Gegenstand der Erkundung in den Stücken von Choreografin Rafaële Giovanola und Dramaturg Rainald Endraß ist. … In diesem Stück ... wird das Grauen zu einem treibenden Moment. Geradezu physisch spürbar ist das, wenn einer der Tänzer gänzlich unbekleidet langsam den Raum durchquert, schlotternd und keuchend:

Er ist die personifizierte nackte Angst. Ein tief beeindruckender Abend. (Bernhard Hartmann, General-Anzeiger, 18.09.2017)

 

Um die mésalliance von Musik, Choreografie und Tanz gleichzeitig sichtbar, hörbar und „begreifbar zu machen, wurde ein großartiges Raum-Environment geschaffen, dessen freie Anordnung dem Zuschauer vielseitige Perspektiven eröffnete, ja, ihn manchmal gar mitten ins tänzerische Geschehen hinein katapultierte. …  In dieser Umgebung lässt Rafaële Giovanolas Choreografie die Tänzer zwischen Realität und Fiktion schwankend und schwebend tänzerisch oszillieren. Mal scheint es sie einander unwiderstehlich anzuziehen, dann wieder streben sie fluchtartig auseinander. Eben noch real und präsent verlieren sie auf dem Bildschirm ihre Körperlichkeit, scheinen sich aufzulösen, doch wohin? … Anschaulicher kann man die Ablösung von der eigenen Körperlichkeit nicht darstellen. … Der Tanz als reine Darstellungsform wird in diesem Konzept weit überschritten und ihm gar existenzielle Aufgaben bei der Lebensanalyse und -bewältigung zugewiesen. Hier zeigen sich auch die Berührungspunkte zu Samuel Becketts „Ghost Trio“, von dem sich diese außergewöhnlich stark berührende Inszenierung inspirieren ließ. Ein starkes Stück.

(Klaus Keil, www.tanzwebkoeln.de, Nachtkritik, 16.09.2017)

Im Vordergrund der Produktion steht das “Geisterhafte” des Titels, verstanden als Komplex des unvermittelt Erscheinenden, nur schemenhaft Ortbaren, des Unvertrauten mit seinem Verhalten Rätselhaft-Fremden in Wahrnehmung und Begegnung. … Das ist choreographisch (Choreographie: Rafaële Giovanola) spannend und raffiniert strukturiert. … „Ghost Trio A – corps furtifs“ ist rätselhaft und faszinierend zugleich.

(Jürgen Bieler, Bonner Rundschau, 18.09.2017)